Wer seinen Wohnraum im neuen Glanz erstrahlen lassen möchte oder gerade eingezogen ist und den persönlichen Stil erst noch hineinbringen muss, setzt in der Regel auf Tapeten. Verschiedene Muster, einfache Montage und verhältnismäßig wenig Aufwand offenbaren eine simple Form der Individualisierung. Vliestapeten schenken dem Nutzer einige großartige Vorteile, die bei unten stehender Anleitung zum Tragen kommen.
Großartige Vorteile der Vliestapete beim Anbringen
Ein entscheidender Pluspunkt bei der Dekoration der eigenen Wände: Vliestapete bedarf selbst keines Kleisters auf den Stoffbahnen. Allein das Einkleistern der Wand reicht hierfür vollständig aus. Dafür verlangt es nur nach einem speziellen Kleister, der durch eine gesteigerte Haftfähigkeit gekennzeichnet ist. Dies hängt vor allem mit der deutlich schweren Beschaffenheit einer solchen Vliestapete im Vergleich zu Papiertapeten zusammen. Infolgedessen reduzieren sich Arbeitsaufwand und so manche Flecken auf der Oberfläche. Ohne die sich summierende Einweichzeit der zahlreichen Bahnen minimiert sich zusätzlich das benötigte Zeitfenster für diese Aufgabe. Ein weiterer Vorteil erweist sich in der Stabilität Glasvliestapete und Co. - ermöglichen auch ein Zuschneiden des angefeuchteten Materials direkt an der Wand. Und dazu gesellt sich eine weitere Einfachheit – die Oberfläche muss nicht absolut glatt sein. Vliestapeten überdecken kleine Risse und Unebenheiten sehr gut. Diese Eigenschaft gestattet ebenso einen direkten Einsatz der Vliestapete auf Raufaser. Löcher und größere Risse sollten dennoch mit Spachtel geschlossen werden. Aber nun zur Anleitung!
Schritt für Schritt zur Vliestapete im Raum
Das Tapezieren einer Wand kann eine Herausforderung, aber auch eine durchaus unkomplizierte Angelegenheit werden. Vor allem spielt ein genaues Arbeiten eine entscheidende Rolle für die spätere langzeitliche Freude am Ergebnis und das Raumambiente. Diese Anleitung soll helfen, eine Vliestapete an die Wand zu bringen.
- Wand vorbereiten: Als Erstes bedarf es für ein korrektes Anbringen der Tapete aus Vlies eines optimal vorbereiteten Untergrunds. Daher sollten die Wände gesäubert sowie getrocknet werden. Ebenso müssen Verschmutzungen sorgfältig entfernt werden. Des weiteren empfiehlt sich die Demontage von Sockelleisten sowie anderen Rahmen beispielsweise vom Lichtschalter oder der Steckdose. Und dann sollten für die bevorstehenden Arbeitsschritte neben der gewünschten Vliestapete folgende Utensilien sowie Werkzeuge parat liegen:
- Tapetengrund
- Vliestapetenkleister sowie Anrühreimer + Rührstab
- Abdeckfolie + Malerband
- Tapeziertisch +Tapezierschere
- Kleisterrolle / Quast
- Tapezierschiene + Cutter
- Tapezierbürste
- Moosgummirolle
- Bleistift
- Zollstock
- Wasserwaage
- Grundierung anbringen: Zu Beginn werden relevante Zonen und noch vorhandenes Rest Mobiliar erst einmal abgeklebt beziehungsweise abgedeckt. Jetzt geht es los – mit dem Auftragen des Tapetengrunds mittels Quast. Dieser verbessert nochmals die spätere Haftung der ohnehin schon gesäuberten Wand. Hier gilt es die Vorgaben zur entsprechenden Trocknungszeit gemäß Packung/Produkt zu berücksichtigen. Währenddessen darf gern schon der Spezialkleister angerührt werden
- Bahnen zuschneiden: Generell gilt die Empfehlung vom Licht aus Richtung dunkelste Stellen im Raum zu tapezieren. Auf diese Weise werden mögliche Schattenfugen zwischen den Bahnen vermieden. Jetzt wird die Bahnlänge an der Wand gemessen. Dabei muss ein wenig Spielraum für das obere sowie untere Ende der Wand eingeplant werden. Die gewünschte Breite lässt sich nun ebenfalls abmessen und per Bleistift auf die Vliestapete übertragen. Mit Hilfe einer Wasserwaage wird eine exakte Linie zwischen den Bleistiftpunkten gezogen, an welcher dank Tapezierschere unkompliziert entlang geschnitten wird.
- Kleister auftragen: Jetzt wird der Kleister im großzügigen Format einer Bahn an die Wand gebracht. Wer den Spezialleim satt aufträgt, schenkt sich etwas Zeit zur Ausrichtung der Tapete im Lot. In der Regel empfiehlt sich hierbei eine exakte Markierung an der Wand selbst. Bei der ersten Bahn sollte besondere Vorsicht herrschen, da sich an dieser Tapetenbahn alle folgenden Bahnen ausrichten werden.
- Vliestapete tapezieren: Ist die Tapete justiert worden, kommen zwei wesentliche Werkzeuge zum Einsatz. Mittels Tapezierbürste sowie Moosgummirolle wird sie nun fixiert. Dafür fängt der Hobbyhandwerker mit der Bürste an und presst beginnend in der Mitte der Bahn die Vliestapete an die Wand. Im gleichmäßigen Andrücken wird nun von oben nach unten durchgearbeitet. Danach werden die Seiten bedacht. Sitzt die Tapetenbahn optimal, steht der Griff zur Moosgummiwalze bevor. Mit diesem Arbeitsschritt wird die Vliestapete fest an die Wand gerollt.
- Länge einkürzen: Abschließend kommt die Tapezierschiene zum Einsatz. Die oberen sowie unteren Überstände der einzelnen Tapetenbahnen werden mit deren Hilfe angepresst. Der Cutter trennt nun ohne Einreißen den übrigen Stoff ab. Und schon hängt die erste Bahn der Vliestapete an der Wand.
- Raum tapezieren: Wurde die Montage der ersten Tapetenbahn gemeistert, scheint der Rest ein Kinderspiel. In denselben Arbeitsschritten werden die übrigen Bahnen angebracht. Dabei finden sie Stoß an Stoß Platz nebeneinander und deshalb ist die erste Bahn die wichtigste.
Praktische Tipps
Vliestapeten sind universell anzuwenden und ersparen dem Heimwerker einige Aufgaben. Zudem ermöglichen sie dem Nutzer ebenso einen individuellen Gebrauch: Vliestapeten lassen sich auch überstreichen.
+ Einfaches Entfernen – Mit dem vorausschauenden Blick auf eine möglichst unkomplizierte Lösung vom Untergrund in der Zukunft, können die Vliestapeten natürlich auch vor dem Anbringen selbst mit normalem Tapetenleim bestrichen werden. Dieser sollte nun komplett austrocknen. Anschließend wird wie in der obigen Anleitung bei der Montage an den Wänden verfahren. Für das Vliestapeten kleben ändert sich nichts. Wenn nun bei einer Ablösung die Vliestapete mit Wasser eingeweicht wird, lässt sie sich spielend einfach ohne großes Einreißen auch von schwierigen Untergründen wie Gipskarton lösen.
+ Wenig Verschnitt – Vliestapeten schenken neben Farben auch Muster oder Formen als visuelle Bereicherung für den Raum. Damit die Bahnen aneinander passen, fällt oft viel Verschnitt an. Besonders bei Fenstern und Türen ist ein sparsames Arbeiten nötig. Bereits bei der Wahl der ersten Bahn sollte hierbei der ästhetische Blick auch auf das Motiv gerichtet werden. Kopflose Feen im Kinderzimmer oder angeschnittene Blumensträuße im Schlafzimmer stören die Optik und müssen nicht sein.
+ Decke tapezieren – Auch die Decke wird gemäß des Lichteinfalls tapeziert. Für die Markierung der einzelnen Bahnen hilft hierbei aufgrund der besonderen Lage über Kopf eine Schlagschnur. Diese wird an beiden Seiten mit dem entsprechenden Abstand zur Wand gespannt. Wird diese nun losgelassen, überträgt durch die Berührung ein Farbstrich die exakten Werte auf den Grund. Deckenarbeiten sollten in der Regel zu zweit ausgeführt werden.
+ Isolier-Grundierung gegen Flecken – Mitunter sind über die Jahre Wasser- oder gar Rostflecken an der Wand entstanden. Falls diese neuartig sind, sollte eine Trocknung erfolgen. Aber selbst bei unproblematischen visuellen Resten eines bereits überstandenen Dilemmas können sich diese Rückstände mit der Zeit auf die nun bald aufliegende Tapetenschicht übertragen. Mittels Isolier-Grundierung findet daher keine Verfärbung oder negative Beeinflussung der Vliestapete statt. Die Qualität wird demzufolge langfristig gewährt.
+ Scharfer Cutter – Für das Abschneiden der Überstände sollten die kleinen Klingen regelmäßig abgebrochen werden. Dafür ist die mehrteilige Cutterklinge schließlich vorgesehen. Es wäre sehr ärgerlich, wenn beim endgültigen Beschnitt das Vliesmaterial einreißen sollte.